Meran

Rasse: (Scheck-) Trakehner o.P.
Geboren: 15. Juni 2005

meran01Wie es der Zufall so will, hat Meran sich mich als Partnerin ausgesucht – und ich kam zu meinem zweiten Pferd, obwohl ich eigentlich gar keines gesucht hatte.

Zunächst sollte ich ihn nur für den Verkauf trainieren, da er zu dem Zeitpunkt, als ich ihn kennen lernte, Menschen gegenüber teilweise sehr aggressiv und gefährlich war – trotz vorangegangener Kastration. Mir stand also ein 5jähriges fast rohes Pferd gegenüber, das sich obendrein dominant, misstrauisch und gleichzeitig sehr unsicher zeigte.

Nach zweimonatigem Training konnte ich langsam Merans Vertrauen gewinnen und kaufte ihn 2011 schließlich. Höhepunkt zu diesem Zeitpunkt war, dass er mir immer wieder auf der Koppel entgegenwieherte und angaloppiert kam, als er mich sah.

Langsam machten wir Fortschritte: Neben der dressurmäßigen Grundausbildung am Boden und unter dem Sattel standen am Beginn vor allem Ausritte auf dem Trainingsplan. Er gab seine Widerstände immer mehr auf – und wir konnten uns sogar an die Freiarbeit heranwagen, die fast wie von alleine funktionierte.

Meran war mit Sicherheit meine bis dato größte Herausforderung, hat sich aber als äußerst talentiertes Pferd und natürlich großer Lehrmeister erwiesen.

Seit unserem zugegebenermaßen holprigen Start miteinander sind mittlerweile viele Jahre vergangen und Meran ist zu einem unglaublich tollen Pferd geworden, das einfach alles mitmacht: Fahren, Springen, Trailparcours, Rinderarbeit und schwieriges Gelände meistert er ebenso selbstverständlich wie seinen Einsatz in Reitstunden für Groß und Klein – wobei er seine Reiter durchaus fordert und mit einem Auge und Ohr jederzeit bei mir ist. Bei allen Anforderungen sind seine traumhaften, ultra-weichen Gänge das absolute Highlight.

Trotz Vielseitigkeit und Abwechslung, die mir sehr wichtig sind, habe ich auch ihn besonders dressurmäßig gefördert. Seitengänge in allen Gangarten klappen sicher, die höheren Lektionen wie Fliegende Wechsel, Galopppirouetten, Piaffe und Passage müssen wir noch gut herausarbeiten und festigen – dann jedoch stehen diesem tollen Pferd unter Umständen auch Tür und Tor zu Schulsprüngen offen.

Sein größtes Manko bei alldem ist mit Sicherheit die oft fehlende Präzision. Wenn es nach ihm geht, muss alles spielerisch und leicht sein – das beschert mir regelmäßig ein wunderbares Reitgefühl, oft fehlen aber auch Korrektheit und Verlässlichkeit bei der Ausführung vieler Übungen.