Prinz Royal W

Rasse: Traber
Geboren: 18. Februar 1997

Prinz_1_01Mit 5 Jahren kam Prinz direkt von der Wiener Krieau zu mir, da er zu langsam für die Trabrennbahn war und eine zweite Chance als Reitpferd haben sollte. Er stellt mich seitdem immer wieder vor Herausforderungen, vor allem was seine Ausbildung betrifft, hat mich mit seinem freundlichen Charakter und seiner Leistungsbereitschaft aber auch nie enttäuscht. Er spielt gerne den „Clown“ und liebt es, Blödsinn zu machen, versteht es aber, sich bei der Arbeit richtig anzustrengen und zu konzentrieren. Sein anfangs oft etwas überschäumendes Temperament hat sich durch Ausbildung und Alter etwas „abgekühlt“, obwohl er es immer genoss, lange und schnell laufen zu dürfen. So gehörten neben den regelmäßigen Trainings- und Unterrichtsstunden auch lange Ausritte jahrelang zu unserem Alltag, die ihren Höhepunkt in einigen Starts an Distanzritten hatten.

Neben den drei Grundgangarten beherrscht Prinz auch noch Tölt (und andere Gangvariationen), was eine zusätzliche Herausforderung darstellt. Trotzdem konnte ich ihn dressurmäßig sehr weit fördern – zu Spitzenzeiten konnte ich ihn, auch einhändig auf blanker Kandare, in allen Lektionen der Hohen Schule reiten, und wir haben uns sogar an Einerwechsel und mehrfache Galopppirouetten herangewagt, ebenso an Levade und Kapriole.  Natürlich gab und gibt es überall mehr als nur eine Kleinigkeit zu verbessern – aber Perfektion wäre doch langweilig.

Zudem war es mir wichtig, ihn vielseitig zu fördern: Wir sind oft gesprungen, haben die Lektionen alle auch am Langzügel erarbeitet, sind Vaquera- und Stierkampfmanöver geritten und haben uns unter Rindern getummelt – und ganz nebenbei war er auch immer bei Kindern im Unterrichtseinsatz.

So viel ich auch von Menschen lerne und gelernt habe – Lehrmeister Nummer eins ist und bleibt mein Pferd.

Prinz hat mir mehr als deutlich bewiesen, was alles möglich ist – obwohl zu Beginn kaum jemand an uns geglaubt hat. Das erhabene Reitgefühl, das einem ein solch weit ausgebildetes Pferd zuteilwerden lässt, ist der höchste Lohn für die aufwändige, jahrelange Ausbildung – und zu wissen, damit auch das Bestmögliche für seine Gesundheit zu tun, die größte Genugtuung.

Prinz ist aufgrund einiger unvorhersehbarer gesundheitlicher Schwierigkeiten mittlerweile in „aktiver Pension“, er wird regelmäßig vom Boden aus und unter dem Sattel bewegt, aber nur mehr in mäßiger Belastung. Meist hat er noch große Freude daran – muss jedoch nichts mehr tun, was er nicht möchte oder schafft.